Kirche macht mobil - in doppeltem Sinne

Als Kirchenbezirk Karlsruhe-Land und als Kirchengemeinden und CVJM Neureut sind wir im Aufbruch. Im Mutaufbruch auf Rädern – mit Kirche im Doppelstockbus.
 
Weil Kirche der Zukunft viele Gestalten und Erscheinungsformen, viele Orte und Ausdrucksformen haben wird. Kirche der Zukunft wird immer mehr aufbrechen und ihre Bewegungsrichtung verändern: Hin zu den Menschen. Als missionale und dynamische Version von Kirche. Als FreshX Projekt des Kirchenbezirks Karlsruhe Land. 

Quelle: Evangelische Bezirksjugend KA-Land

Hier wird exemplarisch ausprobiert was gerade in der Landeskirche als „Zukunftsmodelle von Kirche und Erprobungsräume“ verhandelt und gedacht wird.  Eine frische Form, in der ein Kirchenbezirk mit seiner parochialen Struktur eine Gemeindeneugründung, ein StartUp in seiner Mitte gründet. Quer zu bestehender Ortsgemeindelogik. In einer sogenannten zweiten Ebene (double layer) im Denkmodell einer mixed economy (Mischwaldprinzip). Diese Neugründungen für Zielgruppen oder Menschen, die wir mit klassischen Programmen und kirchlichen Angeboten nicht (mehr) erreichen, haben primär die Aufgabe, Kirche in anderen Milieus und Kontexten zu sein.
 
Ist diese neue Form von Kirche eine Konkurrenz? Nein, dem ist nicht so. Sie ist viel mehr Ergänzung und Vervollkommnung zum was schon da ist. Sie tritt in Kooperation mit bestehenden landeskirchlichen und verbandlichen, aber auch ökumenischen und freikirchlichen Strukturen und schaut und hört genau hin: „Wo will Gott mit uns Menschen erreichen? Wo ist er schon am Wirken und wo können wir teilhaben daran? Und wo kann Kirche neu gegründet werden?“ Nicht als Magnet oder „Einladeaktionsbus“, sondern als verlässliche Gemeinschaft im Kontext der Menschen vor Ort. Also in Karlsruhe Neureut.
 
Was ist eigentlich geschehen seit Beginn?
 
  • Also zuerst einmal ist das Projektteam froh, dass über Fundraising und teilweise auch Innovationsmittel des Kirchenbezirks die Finanzierung gesichert ist.
  • Es wurden drei Projektteams gegründet die sich mit 1.) Bau und Technik  2.) Inneneinrichtung und Design und 3.) Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen. Begleitet wird das Team durch einen regionalen Ausschuss paritätisch besetzt aus Kirchenbezirk und Gemeinden.
  • Umbau: ein größerer Teil der Rahmenkonstruktion wurde neu geschweißt, die Grundierung und der Lack wurde abgeschliffen und alles neu versiegelt.

    Quelle: Evangelische Bezirksjugend KA-Land

    Zudem wurden die Scheiben unten entfernt und der Fußboden komplett neu aufgebaut. Man kann also sagen: das Fundament des Oldtimer-Busses ist solide erneuert und verstärkt. Das ist eine gute Voraussetzung um alles weitere nun im Innenausbau nach dem Sommer zu machen. 
  • Inneneinrichtung: Das Team hat den Plan fertig. Es ist klar, wie die Bereiche genutzt werden sollen und wie sie eingerichtet werden. Die Elektrische Anlage wird dimensioniert und es ist klar wie Küche und Gastrobereich eingerichtet werden. 
  • Eine „Fahrzeug-Halle“ wurde gebaut aus alten entsorgten Jungscharzelten um im Blick auf Hitze- und Regenwetter durchgehend weiterarbeiten zu können. Die Halle schützt Helfer und den Bus vor der Witterung.
  • Und weiterhin konnte mit einer spendenfinanzierten Stelle aus Neureut-Kirchfeld und den anderen beteiligten Gemeinden eine junge Diakonin aus der EH Freiburg gewonnen werden, für den strategischen Aufbau von Kinder-, Konfirmanden- und Jugendarbeit und zu einem Viertel auch die Pionierarbeit mit und um den Doppelstockbus. Die Arbeit soll auch der Vernetzung und Zusammenführung der Gemeinden im Rahmen des Strukturprozesses unserer Kirche dienen.
  • Quelle: Evangelische Bezirksjugend KA-Land

    Und dann war da noch der Baueinsatz aller Pfarrer aus Neureut. Einfach deshalb soll es erwähnt werden, weil für die Zukunft von Kirche alle mit anpacken müssen. Nirgends wurde das so deutlich wie an diesem Tag. Kirche „auf Vordermann“ zu bringen, macht eben auch Mühe. Und dreckig. Und bringt auch zum schwitzen.  Aber im Dreck unter den Fingernägeln liegt eine Verheißung. Weil Kirche da entsteht, wo wir gemeinsam mit Haupt- und Ehrenamtlichen daran glauben, dass sie immer noch ein Werkzeug Gottes ist, um mit dem Evangelium Jesus Menschen zu erreichen und wo wir daran mittun, dass diese Vision Realität wird.
    In einem Jahr ist eine ganze Menge Segen spürbar geworden. Türen haben sich geöffnet. Menschen haben sich bewegt. Gemeinde hat sich verändert und Hoffnung ist gewachsen. Und der Weg ist noch lang.
Was brauchen wir von euch als Leser?
 
  • Gebet und Fürbitte
  • die Suche nach speziellen Helfern: einen Elektriker. Einen der die Gasanlage und die Wasseranlage dimensionieren und bauen kann. Einen Fahrzeugbauer. Einen Schreiner oder Tischler. Und dann noch ein paar Zupacker.  Meschen, die Lust haben wie unser Moses: er ist begeistert und kommt mit dem Fahrrad zum Einsatz. Er flext, pinselt und schraubt. Er ist begeistert! Machs wie Moses und sei dabei!
  • weiterhin finanzielle Unterstützung: Sie können sich handwerklich nicht beteiligen, wollen aber unser Projekt trotzdem unterstützen? Wir freuen uns weiterhin über eine finanzielle Unterstützung – sei es klein, groß, einmalig, dauerhaft – vieles ist möglich. Kommen Sie auf uns zu!
 
Für das Projektteam
Göran Schmidt
Diakon und Neulandentdecker in der Abteilung Missionarischer Dienste